Chronik der Abteilung Karneval

im 1.FC Niedernhausen-Lichtenberg e.V.

 

 

Teil 3: ab Jahr 2019

 

Mit dieser Chronik soll ein Überblick über das Entstehen und Wachsen des Karnevals oder der Fastnacht im Fischbachtal gegeben werden. Betrachtet man die umliegenden Gemeinden, so ist diese Art Fastnacht zu feiern nicht Ausdruck des kulturellen Brauchtums unserer Region. Umso erfreulicher ist es, dass gerade wir im Fischbachtal uns diesen „Luxus“ leisten können. An der Entwicklung sind viele Personen beteiligt. Wollte man alle aufzählen, würde das den Rahmen eines Überblicks sprengen.

In Kurzfassungen soll die Entwicklung des Karnevals in Fischbachtal aufgezeigt werden.

Der Übersichtlichkeit halber wurde die Chronik geteilt:

Teil 1: 1952-1999,

Teil 2: 2000 – 2018,

Teil 3: ab Jahr 2019

 

 

2019

Die Kampagne zum 66. Jubiläum des Karnevals in Fischbachtal stand unter dem Motto: „Narrhallamarsch den Jubilaren – nach 66 Fastnachts-Jahren“.

Sitzungspräsident Steffen Schorlemmer begrüßte die Anwesenden und forderte sie zum Mitmachen auf. Die Tänze wurden von den „Tanzmäusen“ eröffnet. Sie tanzten als „Candy Girls“ und sahen natürlich zuckersüß aus. Schön anzusehen war auch die „Garde“ die mit einer schwungvollen Tanzkreation die „Erwachsenen-Sitzung“ einleiteten. Der erste Redebeitrag gehörte dem Protokoller Felix Braune, der freiwillig zu diesem Amt gezwungen wurde. Er offenbarte sich dementsprechend als „Anti-Protokoller“. Die „Panzerknacker-Bande“ suchte das Fischbachtal heim. Die Erkenntnis: das Ballett „Sternchen“ gehörte nicht zu den Kriminellen. Ein neues Gesicht in der Haiser Narrenbütt: Daniel „Ditsche“ Lorenzen; er kannte sich in der Witzeabteilung bestens aus. Nach der Vorstellung aller Trainerinnen, denen für die Arbeit des ganzen Jahres gedankt wurde, begann als Neuerung die erste von zwei Pausen.

Berndt Hehl eröffnete den zweiten Teil und erzählte von seinen Erfahrungen als „Billig-Urlauber“. Die „Fireflies“ machten deutlich, dass sie als „Feuerwehr“ einsatz­bereit sind. Sie heizten ein ohne Löschen zu müssen. Dann kam die „doof Tusnelda“ (Elena Eichel). Mit ihrem Auftritt sorgte sie für Hochstimmung im Saal. Besonders bejubelt: ihr „Twerk“ (Arschwackeln) mit dem Sitzungspräsidenten. Als „Geburtstags­kapelle“ begeisterte der Posaunenchor bevor es in die zweite Pause ging.

Den Auftakt zum dritten Teil machte ein Neuer in Hause: Klaus Stangl. Als Sänger „DJ Ötzi“ gelang es ihm sofort die Stimmung im Saal anzuheizen. „Lisbeth und Hannes“, Renate und Reiner Peter, unterhielten sich wieder „liebevoll“ über ihren Alltag. Die „Flames“, in Rot und Gold gekleidet, präsentierten den Musicalfilm „The Greatest Showman”. Sportlich wurde es im Ring: Klaus Kowarsch kämpfte als „Boxer“ schlag- und wortgewaltig. Sportlich ging es weiter. Die „Twister“ absolvierten eine Übungsstunde Aerobic in Outfits der 80er Jahre.

Der „Ourewäller“ (Ewald Ritter) hatte als letzter Redner die Lacher auf seiner Seite. Ihm folgte unmittelbar die „Zeitreise – „vun sellemols bis heit”. Den „Hot-Wings“, dem Männerballett, gelang dies mit einem tollen Tanz, bei dem kein Jahrzehnt der 6 x 11 Jahre ausgelassen wurde. Mit einem großartigen Finale wurde diese Jubiläumssitzung beendet.

Mit der Schisslaweng Party, eine neu arrangierte Partysitzung mit Musik, Tänzen und Gewinnspielen, kamen junge und junggebliebene Narren zu ihrem Recht. Leider blieb die Besucherzahl hinter den Erwartungen zurück.

 Pfingstsonntag, 09.06.2019: Das Jubiläum wurde mit einem Sommerfastnachtszug gekrönt. Der Umzug wurde auch von Radio FFH angekündigt. Bei bestem Wetter trafen sich ca. 300 kostümierte Narren, u.a. aus Überau und Babenhausen. Die bunte Schar, bestehend aus Fuß­gruppen und Wagen, bewegte sich in 11 Zugnummern durch Niedernhausen. Erfreulich war die Zahl der Zuschauer am Wegesrand. Nach der „Zielankunft“ Bürgerhaus wurde dort bis spät in der Nacht mit vielen Gästen weitergefeiert. Insgesamt war das ein tolles Erlebnis. Die immense Arbeit von Stefan und Martina, sowie dem Vorstand hat sich gelohnt.

 

2020

 

Für die Kampagne 2020 wurde das Motto „Kabarett und Lichtspielhaus, Charleston, Swing im ganzen Haus, die 20-er, verrückte Zeit, Helau, auf geht´s, wir sind bereit!“ gewählt.

Sitzungspräsident Steffen Schorlemmer erläuterte zum Sitzungsbeginn, dass die Zeit jetzt um 100 Jahre zurückgedreht werden soll. Zuerst eroberten die „Tanzmäuse“ als „Äffchen“ die Herzen der Narren. Die „Garde“ setzte mit einem tollen Tanz die Sitzung fort, bevor ein „Vereinskrakeeler“ (Berndt Hehl) laut maulend die Bühne enterte; er ging keinem Krach aus dem Weg. Die „Sternchen“ entführten alle Narren mit „Cowboys & Indianer“ in den Wilden Westen. Daniel Lorenzen, als „Ditsche“ erzählte aus seinem Leben mit vielen Missverständnissen. Gedankt wurde allen Trainerinnen, die dafür sorgen, dass alle Jahre schöne Tänze aufgeführt werden.

Nach einer ersten Pause wurde es royal als das „Prinzenpaar Lisbeth und Hannes“ (Renate und Reiner Peter) in den Saal einzogen um von ihrem täglichen Leben zu berichteten. Anschließend nahmen sie die Huldigung des närrischen Volkes entgegen. Mit den „Cheerleaders“, Ballett „Fireflies“, wurde es amerikanisch sportlich auf der Bühne. Einer der Höhepunkte der Sitzung, ein närrisches Beben in der Narhalla, wurde von der „Doofen Tusnelda“, (Elena Eichel) erzeugt, als sie von ihren Reisen berichtete. In die Glamourwelt der Filmproduktionen begaben sich die Flames mit „Harry Potter“; sie führten einen zauberhaften Tanz vor. Die „Landgräflichen Stadtpfeifer aus dem Amt Lichtenberg“ (Posaunenchor) unterhielten die Narren mit einem Medley bekannter Musikstücke aus den 1920er Jahren.

Mit Hits von „Wolfgang Petry“ brachte Klaus Stangl nach der zweiten Pause die Narrenschar schnellstens wieder auf „Betriebstemperatur“. Zum ersten Mal in einer Abendsitzung bei uns zu Gast: das Männerballett aus Wixhausen „Die Blindschleichen“. Sie begeisterten die Narrenschar mit ihrem tollen Tanz.

Von einer Geburtstagsparty kam der „Ourewäller“, Ewald Ritter. Er ließ es sich nicht nehmen, persönlich das Narrenvolk zu unterhalten. Dies ist ihm trefflich gelungen. Tumult auf der Bühne gab es, als die größte Tanzgruppe „Twisters“ einen „Gefängnisausbruch“ zu bewältigen hatten.

Wärter versuchten Häftlinge zu fangen, was zum Schluss in einem großartigen Tanz mit gleichen Kostümen beider Kontrahenten endete.

Verwunderung beim Sitzungspräsidenten: Ein „Rentner“ hatte noch zu vorgerückter später Stunde Zeit zu einem Auftritt. Klaus Kowarsch berichtete gekonnt von seinem Rentnerdasein und erntete dafür Verständnis beim Narrenvolk. Dann: Baustelle und „Handwerker“ auf der Bühne. Das Männerballett „Hot Wings“ mauerte auf, sie reparierten und macht zwischendurch Bierpause. Das alles wurde in einem temporeichen Tanz dargeboten. Fazit: Die Kerle verstehen ihr Handwerk.

Mit einem großartigen Finale endet die Sitzung mit der Alle zufrieden waren.

Mangels Interesse in den Vorjahren gab es keine Partysitzung mehr.

2021

Im Frühjahr 2020, kurz nach Ende der Fastnachtszeit, breitete sich rasend schnell ein Virus „Corona“ weltweit aus. Erscheinungsform: sehr hoch ansteckend und mit Todesfolgen, insbesondere für ältere Mitbürger. Zur Eindämmung der Pandemie verfügten weltweit Regierungen (mehrmals) einen sogenannten „lockdown“, Schließung fast aller Geschäfte und Betriebe (Hotels, Gastronomie, Friseure usw.), Verbot aller Veranstaltungen, Tragen von Mund-und Nasenschutz. Trotzdem wütete die Erkrankung weiter, ein Ende war nicht in Sicht.

Bereits im Frühsommer fasste der Vorstand der Karnevalsabteilung den Beschluss, die Kampagne 2021 abzusagen. Vorausgegangen waren die Überlegungen: Abstandhalten bei den Ballettauftritten von mind. 1,5m untereinander >> nicht möglich; Abstandsregeln von mindestens 1,5 m bei den Besuchern unserer Sitzungen bedeuten: max. (geschätzt) 80 Besucher je Sitzung. Finanzielles Risiko: Kosten für die Veranstaltung bleiben gleich hoch. Wer bekommt eine Eintrittskarte? Elferrat mit nur max. 5 Räten? Stimmung bei den Sitzungen??

Insgesamt war das keine leichte Entscheidung, für die der Vorstand teilweise heftigen Tadel einstecken musste. Die weiteren Monate zeigten aber, dass der Vorstandsbeschluss sehr weitsichtig und mutig war, denn alle närrischen Veranstaltungen wurden weltweit abgesagt, selbst in den größten Karnevalshochburgen!

Bleibt die Hoffnung auf schöne Veranstaltungen im Jahr 2022.